Der 300.000km MX-5 NA

Anderen laufen Haustiere zu, mir Autos. Nach einer längst von mir vergessenen Anfrage in einer österreichischen Autobörse hat sich der Verkäufer nach Monaten wieder bei mir gemeldet, ob ich noch Interesse an dem Wagen hätte.

Da sich die Preisverhandlung als äußerst “fruchtbar” erwies wurde kurzerhand die Entscheidung, gefällt den NA zu kaufen und zu schlachten.

Der Beschreibung nach stand das Auto seit längerem (im Freien) und hat außerdem ein Problem mit dem Getriebe und eine Delle im Kotflügel.

300tkm_mx5_na_transport

Zustand

Am Tag der Inspektion aber dann die Erkenntnis: Der MX-5 hat trotz seiner 318.000km auf dem Tacho keinen Rost! Die Schweller solide und ungeschweißt, nicht einmal die Radläufe zeigen Zeichen von Karies. Daher tritt Plan B in Kraft: Rettet den NA.mx5_na_300tkm_blech1

Der Roadster bietet einige Baustellen, zum Beispiel einen großen Sprung in der Windschutzscheibe durch einen unbehandelten Steinschlag. Dann wäre da auch noch eine recht beeindruckende Delle im vorderen rechten Kotflügel welche durch ein umfallendes Motorrad ins Blech geschlagen wurde und dazu noch passenderweise eine große Delle in der Beifahrertür. Unfall- aber nicht umfallfrei sozusagen. Abgesehen davon sind vermutlich alle typischen NA Kleinigkeiten vorhanden: Mittelkonsole gebrochen, Schaltmanschette, DWG-Dichtung, geflicktes Verdeck, rasselndes Hitzeschutzblech…

Abgesehen von merkwürdigen Getriebe- bzw. Kupplungsgeräuschen und Sonnenbrand 3. Grades an der Frontst0ßstange steht der restliche Wagen abgesehen vom Wartungsstau technisch gut da.

mx5_na_300tkm_front1

Der weitere Plan sieht nun vor, den Wagen bei nächster Gelegenheit auf einer Bühne auf versteckte K.O.-Kriterien zu inspizieren und danach schrittweise über den Winter bis zur Pickerltauglichkeit (TÜV) zu restaurieren sowie die Karosserieteile gegen gute gebrauchte zu tauschen und die Front beilackieren zu lassen.

Am Ende soll er dann als “günstigster MX-5 NA mit Pickerl in Österreich” angeboten werden, dem MX-5 zuliebe – eine Schlachtung würde rein finanziell mehr bringen aber wäre bei einer komplett rostfreien Basis ein Frevel.

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Der Wagen hat sogar etwas Geschichte, die ersten 274.000KM wurden alle vom Erstbesitzer abgespult. Der (mittlerweile pensionierte) Journalist der größten österreichischen Tageszeitung bestellte sich den NA bereits Monate vor Verkaufsstart, vor um ihn dann im April 1990 zu bekommen. Danach wurde der Roadster sehr artgerecht gehalten:
Nur im Sommer ging es aus der Garage. Bei den Ausfahrten durfte er so gut wie alle schönen Straßen und Gebirge Europas kennen lernen  – auch das Nordkap, Frankreich und Spanien hatte er schon unter den Rädern. Ein Highlight war sicher auch ein Auftritt als Hochzeitsauto in den frühen Neunzigern. Auch wurde er die ersten 20 Jahre jedes Jahr brav beim selben Mazda-Händler gewartet und (samt Kompressionsmessung) inspiziert.

Die Situation hat sich dann erst geändert, als er vom Erstbesitzer für einen symbolischen Preis 2010 an seinen neuen Halter (Bräutigam der damaligen Hochzeit) abgegeben wurde, wo er nun als Alltagsauto im Einsatz war. Die Mängel stauten sich und mangels Motivation/Know-How/Finanzen kam es langsam dazu, das er bei mir gelandet ist – es sei allerdings angemerkt, dass auch der Verkäufer sichtlich erfreut war als ihm gesagt wurde das der Wagen doch nicht geschlachtet werden soll…

Fortsetzung folgt 😉

Die ganze Serie

Teil 1 – Kauf (dieser Artikel)

Teil 2 – Update 1

Teil 3 – Update 2

Teil 4 – Update 3

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