MX NA: ROSTIGES FITTING AM WASSERSTUTZEN INSTAND SETZEN
Mit einer Investition von 20€ lässt sich der Kauf eines 170€ Neuteils vermeiden
Mit einer Investition von 20€ lässt sich der Kauf eines 170€ Neuteils vermeiden
Heute werfen wir einen genaueren Blick auf ein immer häufiger auftretendes Problem bei den älteren MX5 NA Modellen. Auch wenn dieser Roadster als zuverlässiges Modell bekannt ist, können im Laufe der Jahre dennoch einige kleinere Schwierigkeiten auftreten.
Ein solches betrifft den Wasserstutzen am Motor des MX5 NA. Dieses Bauteil befindet sich rechts vorne am Motor und bildet den das Ausgangsseitige Verbindungsstück der Wasserpumpe den restlichen Kühlkomponenten. Der Körper dieses Teils besteht glücklicherweise aus korrosionsbeständigem Aluminium. Doch das Fitting für die Thermostatgehäuse und Zusatzluftschieber Bypassleitung ist aus Stahl gefertigt und unterliegt daher einem anderen Schicksal.
Mit zunehmendem Alter neigt dieses Edelstahlfitting dazu, von Korrosion betroffen zu sein. Insbesondere bei den älteren Modellen, die mittlerweile auf die 30 Jahre zugehen, kann dies zu Undichtigkeiten oder anderen Problemen führen. Eine regelmäßige Überprüfung bzw. tausch der Kühlflüssigkeit und gegebenenfalls der Austausch dieses Fittings können dazu beitragen, frustierende Moment auf Touren zu vermeiden und die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs zu gewährleisten
Das Alugehäuse des Bauteils setzt im Laufe der Zeit glücklicherweise nicht mehr als eine weiße Oxidschicht an, nicht so das Fitting: Irgendwann rostet dieses von innen nach außen durch und es entsteht eine Undichtigkeit oder der ganze Anschluss bricht im Zuge des Zahnriemenstauschs einfach ab.
Doch was tun, wenn es unterwegs zu einem solchen Albtraum kommt?
Mit etwas Geschick lässt sich das L-Stück (mit einer Feile oder Zange) so verkürzen, dass nur noch das gerade Rohr übrig bleibt. Der Schlauch wird dann über das Reststück gezogen und fixiert. Doch Vorsicht, manchmal reicht die Länge nicht aus. Hier könnte ein dünnwandiger Gartenschlauch (hitzebeständig!) o.ä. ins Spiel kommen, der mit Rohrschellen fixiert wird – eine improvisierte, aber äußerst effektive Lösung für den Notfall.
Da es sich um kein besonders mechanisch belastetes Teil handelt kann das Fitting mit relativ einfachen Mitteln repariert bzw. ersetzt werden, sofern man das richtige Werkzeug zuhause hat.
Zunächst eine Einkaufsliste:
Als erstes Schritt sollte das Kühlwasser abgelassen werden, dafür einfach die Kreuzschraube am unteren Ende des Kühlers öffnen und die Flüssigkeit in ein geeignetes Gefäß (ca. 3-4 Liter) Ablassen.
Im Motorraum muss zunächst die rechte Hälfte des Ansaugschlauchs beiseite geschafft werden, dazu einfach die beiden Schrauben am Verbindungsstück und dem Luftmengenmesser lockern und den Schlauch abziehen.
Wir beginnen damit, mit einer geeigneten Zange die Metallschelle am Kühlerschlauch behutsam nach hinten schieben. Anschließend lässt sich der Schlauch mit einer geschmeidigen Drehbewegung von seinem Anschluss lösen. Sollte er sich hartnäckig zeigen, empfiehlt es sich, behutsam einem Schlitzschraubendreher zwischen Schlauch und Stutzen einzuführen und etwas WD40 als Schmiermittel einzusetzen. Nach kurzer Einwirkzeit sollte das Abziehen dann besser vonstattengehen.
Der Bypass-Anschluss lässt sich, sofern er nicht bereits aufgrund von Rost von selbst abgefallen ist, ebenso problemlos entfernen. Die kleine Schelle wird einfach mit einer Zange gelöst und nach hinten geschoben, woraufhin der Schlauch abgenommen werden kann.
Im nächsten Schritt können die beiden Schrauben an der Wasserpumpe gelöst werden. Das Wasserrohr für den Heizungskühler verhält sich nach dem “press-fit” Prinzip, daher lässt sich der Wasserpumpenstutzen einfach nach vorne abziehen. Eine leichte Drehbewegung (und weiterer Einsatz von WD40) helfen dabei, das eventuell festgebackene Rohr aus dem Stutzen zu lösen.
Um mit dem Austausch des Fittings zu beginnen, greifen wir zu einer altbewährten Metallsäge (oder Flex) und schneiden das Teil sauber und plan mit dem Gehäuse ab. Dadurch schaffen wir eine solide Grundlage für den nächsten Schritt: den Einsatz der Bohrmaschine.
Sobald das Fitting abgeschnitten ist, geht es ans Eingemachte: Mit (HSS-)Metallbohrern bohren wir die Reste des Fittings aus dem Alu aus. Hier gilt: Besser mit einem kleinen Bohrer beginnen und den Durchmesser mit jedem Durchgang steigern. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, in den meisten Fällen lösen sich die Reste des Fittings von selbst und man hat ein relativ sauberes Loch im Alukörper.
Zeit in die Welt der mechanischen Feinarbeit einzutauchen…
Für die Montage des brandneuen 90° Rohrstücks ist eine kleine Vorbereitung nötig: Wir führen behutsam einen M8 Gewindeschneider in das frisch ausgebohrte Loch ein.
Nun widmen wir uns einem entscheidenden Schritt: Einbau des neuen Rohrstücks
Um ehrlich zu sein, habe ich nicht das volle Vertrauen in eine reine Messing-zu-Aluminium Schraubverbindung. Deshalb empfehle ich, das Ganze mit einem hochwertigen 2K Epoxy Kleber zusätzlich zu verstärken und abzudichten.
Dazu wird der 2K Kleber einfach gemäß den Anweisungen vorbereitet (es sei denn, er hat eine automatische Mischdüse) und eine dünne Schicht sowohl auf das Gewinde am Stutzen als auch auf das des neuen Rohrstücks aufgetragen.
Nun zum eigentlichen Einbau: Das Rohrstück wird vorsichtig in den Stutzen eingeschraubt. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn grobmotorisches bzw. zu starkes Eindrehen könnten das schöne neue Alugewinde beschädigen – und das wollen wir natürlich nicht riskieren! Zudem sollte die Orientierung des Rohrstücks im Auge behalten werden, damit der Schlauchanschluss auch im eingebauten Zustand wieder richtig zum Bypassschlauch ausgerichtet ist. So wird sichergestellt, dass die Verbindung nicht nur fest sitzt, sondern auch perfekt abgedichtet ist.
Nachdem der Kleber sorgfältig aufgetragen wurde würde ich empfehlen, diesem Zeit zu geben und über Nacht aushärten zu lassen.
Sobald der Kleber seine volle Stärke erreicht hat, kann der Stutzen zusammen mit den neuen Dichtungen wieder eingebaut werden.
Diese Reparatur ist natürlich keine Perfektion, doch sie ist definitiv dem Zeitwert angemessen. Mit diesen Maßnahmen sollte der MX5 problemlos weitere 30 Jahre durchhalten.
Also ran an die Arbeit und bringe deinen Ihren Liebling wieder auf die Straße! 🙂
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