Beim Flammrohr handelt es sich um das Verbindungsstück zwischen Krümmer und dem Katalysator. Bei den mittlerweile teils über 30 Jahre alten MX5 Modellen macht dieses oft keinen besonders guten Eindruck mehr, meistens zerfrisst der Rost langsam die innere und äußere Schicht des Rohres. Ist eine Arbeit am Krümmer notwendig bietet es sich an auch gleich das Flammrohr zu tauschen. Für Leute die nicht zum Mazda-Originalteil (ca. 230€) greifen wollen besteht bei I.L. Motorsport die Möglichkeit die hier vorgestellte Edelstahlversion um knapp 190€ zu kaufen. Wer sich für den I.L. Edelstahlkrümmer aus der gleichen Serie interessiert findet das Review dazu hier.
Lieferumfang
Wer das Flammrohr bestellt, bekommt neben dem eigentlichen Rohr auch zwei OEM Dichtungen für die Krümmer und Katalysatoranschlüsse. Ich würde außerdem stark Empfehlen die Befestigungsschraube für den Getriebeflansch (I.L. Teile# NAB997960875) zu bestellen, die Wahrscheinlichkeit, dass die alte Schraube abreißt ist nicht unerheblich. Wer Nägel mit Köpfen machen will kauft sich zudem auch gleich zwei neue Schrauben für die Befestigung am Katalysator und die drei Schrauben/Mütter für den Anschluss am Katalysator bei I.L. oder Mazda.
Verarbeitung
Das Rohr macht einen wertigen Eindruck, das Edelstahl wurde auf ganzer Länge hochglanzpoliert und die Schweißnähte wirken sehr solide. Es fällt allerdings auch auf dass das Design einen kleinen Unterschied aufweist: Im Gegensatz zum Originalteil besitzt das Rohr kein Hitzeschutzblech, mehr dazu später.
Vergleich ALT | NEU
Neben dem rostigen, über 30 Jahre alten Rohr keine eine gute Figur abzugeben ist in diesem Fall nicht besonders schwer. Man erkennt wie der Flansch des alten Flammrohres bereits starke Korrosionsspuren aufwies, ein Abdichten war nur noch mit großzügigem Einsatz von Montagepaste möglich (und auch dass nur mit mäßigem Erfolg). Beim Größenunterschied handelt es sich übrigens um eine optische Täuschung, die Dimensionen der Rohr sind bis auf den mm-Bereich gleich.
Einbau
Zunächst Musst das alte Flammrohr demontiert werden, dazu müssen die zwei Schrauben an der Getriebe-Halterung entfernt werden. Danach kommen die zwei Schrauben am Katalysator und schlussendlich die drei Schrauben am Krümmer. Wer diese Schrauben noch nie geöffnet hat sollte sich auf mittlere bis starke Gegenwehr gefasst machen: 30 Jahre Hitze, Kälte und Feuchtigkeit sorgen für ziemlich feste Verbindungen.
Ist das alte Flammrohr ausgebaut muss die Getriebehalterung abgebaut werden, die Mutter auf dieser Halterung ist aufgeschweißt also muss die Schraube gelöst werden. In meinem Fall ist die Schraube sauber und ohne große Gegenwehr direkt abgerissen, die Reste konnten allerdings relativ mühelos aus der Mutter ausgebohrt werden ohne das Gewinde zu beschädigen, die neue Schraube wurde zum Glück direkt mitbestellt. Der Getriebehalter wird dann vorerst locker auf die Schwelle geschraubt, das genaue Ausrichten und fixieren erfolgt dann beim Einbau.
Nun wäre der beste Zeitpunkt gekommen Basaltband um das Flammrohr zu wickeln, mehr dazu weiter unten bei den Langzeiterfahrungen.
Der Einbau erfolgt dann einfach in rückwärtiger Reihenfolge. Tipp: Die Dichtungen auf beiden Seiten mit etwas Auspuff-Montagepaste einschmieren, so rutschen sie einem nicht ständig davon wenn man das Rohr am Katalysator oder Krümmer ansetzen will.
Fazit & Langzeiterfahrungen
Für nicht ganz 190€ erhält man ein solides Flammrohr mit einer guten Passform. Auf längeren Etappen wurde die Mittelkonsole allerdings zwischen rechtem Knie bis zum Schaltknauf bedenklich heiß. Ich führe dass auf die fehlende Isolationsschicht zurück, das originale Flammrohr hat einen zweischichtigen Aufbau um das direkte Abstrahlen der Hitze zu verhindern. Ich habe die Winterpause nun genutzt um das Rohr mit Hitzeschutzband zu umwickeln.
Bonusmaterial: Hitzeschutzband
Ich würde aus den oben genannten Gründen jedem, der mit dem Gedanken spielt ein I.L. Flammrohr zu kaufen, empfehlen vor dem Einbau ein Hitzeschutzband zu montieren. Mit diesen Basalt- oder Glasfaserbändern kann die Hitze effektiv im Rohr gehalten werden, bei der Montage sollte man allerdings tunlichst auf den Selbstschutz achten: Handschuhe und am besten Schutzbrille und Mundschutz tragen. Wer das Band mit bloßen Händen verarbeitet kann sich auf juckende Hände einstellen, denn die winzig kleinen absplitternden Fasern stechen sich in die Haut.
Zunächst sollte das Band fünf Minuten in ein Wasserbad gelegt werden, so wird es geschmeidiger und lässt sich wesentlich besser verarbeiten. Danach wird kurz hinter dem Flansch die erste Runde um das Rohr gelegt und mit einem Edelstahl Kabelbinder fixiert. Nun wickelt man das Rohr mit einem Überlappung von etwa 50% und auf Zug ein. Zum Abschluss wird das Ende wieder mit einem Edelstahl Kabelbinder fixiert.
Kleiner Tipp – mit dem dazu passenden Coating hält das Hitzeschutzband länger, nimmt keine Feuchtigkeit auf und es stauben einem 1 Jahr nach Berührung nicht immer die Glasfasern entgegen.
Zb. Hi Heat Spray Coating von Thermo Tec oder Hi–Temp Silicone Coating Spray von DEI